Von historischen Klassikern bis zu modernen Hotspots, die dir den perfekten Kaffee und ein unvergessliches Erlebnis bieten
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Die Wiener Kaffeehäuser – mehr als nur Cafés. Sie sind Institutionen. Fast schon Heiligtümer. Hier wird nicht einfach nur Kaffee getrunken, nein, hier wird Kaffee zelebriert. Ganz gemütlich, wie es sich gehört. Ein bisschen so, als würde man das Wohnzimmer gegen ein öffentliches Wohnzimmer eintauschen – nur eben mit Marmortische, plüschige Sofas & süßen Lampenschirmen. Wer einmal den Wiener Kaffeehaus-Flair erlebt hat, versteht, warum diese Stadt ihre Cafés wie Kulturgüter behandelt. Hier kommen meine Tipps für die besten Kaffeehäuser in Wien.
Das Café Prückel, eines der traditionsreichsten Wiener Kaffeehäuser, wurde seit langem von der Öffentlichkeit geliebt – jedoch nicht ohne Kontroversen. Eine besonders aufsehenerregende Episode war ein Vorfall 2015, bei dem ein lesbisches Paar nach einem Kuss aus dem Café geworfen wurde. Diese Aktion rief große Empörung hervor und führte zu Protesten vor dem Prückel, das für viele als Symbol der Wiener Kaffeehauskultur steht. Der Vorfall war ein Auslöser für eine weitreichende Debatte über Homophobie in der Gesellschaft und forderte die Café-Betreiber dazu auf, Stellung zu beziehen.
Anfang 2024 wurde das Café von Thomas Hahn übernommen, der das Interieur und die Atmosphäre modernisierte. Doch keine Sorge – das charakteristische Interieur von 1955, gestaltet vom Wiener Architekten Oswald Haerdtl, blieb erhalten. Haerdtls Design steht unter Denkmalschutz und ist ein wahres Schmuckstück der Nachkriegsmoderne.
Adresse: Stubenring 24, 1010 Wien
Öffnungszeiten: täglich 8:30 – 22 Uhr
Das Café Central ist wahrscheinlich das berühmteste Kaffeehaus in Wien – und das nicht ohne Grund. Hier saßen einst Persönlichkeiten wie Sigmund Freud und Arthur Schnitzler an den Tischen. Heute ist das Café Central ein absoluter Hotspot für Besucher und Kaffeeliebhaber aus aller Welt, die auf der Suche nach einem authentischen Stück Wien sind. Das Interieur des Café Central ist wie eine Zeitreise in die Habsburger-Monarchie. Hohe Decken, Kronleuchter und Marmorsäulen prägen das Bild und vermitteln das Gefühl, in einem kleinen Palast zu sitzen. Die Speisekarte lässt keine Wünsche offen: Neben dem klassischen Wiener Kaffee in all seinen Varianten – ob Melange, Einspänner oder Kapuziner – locken auch die Mehlspeisen. Die Sachertorte ist hier eine Sünde, die man sich getrost gönnen darf. Und wer schon mal da ist, sollte unbedingt die Maroniblüte probieren – ein Traum für jeden Dessert-Fan. Das Café ist meist gut besucht, aber das Warten lohnt sich.
Adresse: Herrengasse 14, 1010 Wien
Öffnungszeiten: Mo – Sa 8 -22 Uhr, So 10 – 22 Uhr
Das Café Hawelka hat Kultstatus. Dieses Kaffeehaus ist kein schickes Prunkstück wie das Café Central, sondern vielmehr ein Ort, an dem die Geschichte des Wiener Künstlerlebens noch spürbar ist. Hier ist alles ein bisschen verstaubt, aber das gehört dazu. Einst war das Café Hawelka der Treffpunkt für Schriftsteller, Maler und Dichter, die hier nächtelang über Kunst, das Leben und die Welt philosophierten.
Und dann ist da noch das kulinarische Highlight: die legendären Buchteln. Diese kleinen, flaumigen Hefeknödel, gefüllt mit Powidl (Pflaumenmus) und noch warm serviert, sind der Geheimtipp des Hauses. Sie sind einfach ein Muss und perfekt, um eine gemütliche Kaffeehausstunde zu versüßen.
Adresse: Dorotheergasse 6, 1010 Wien
Öffnungszeiten: So – Do 9 – 24 Uhr, Fr & Sa 9 – 1 Uhr, So 10 – 20 Uhr
Das Café Eiles ist eines dieser Wiener Kaffeehäuser, die den Charme der Vergangenheit mit der Lebendigkeit der Gegenwart verbinden. Gelegen im Herzen des 8. Bezirks, ist es ein Klassiker, der seit 1902 Besucher anzieht. Besonders beliebt sind die traditionellen Wiener Mehlspeisen – wer noch nie eine Sachertorte oder einen Apfelstrudel im Café Eiles probiert hat, sollte dies dringend nachholen. Und auch wenn das Café in erster Linie durch seine Geschichte und sein charmantes Flair besticht, ist es gleichzeitig ein moderner Treffpunkt für Kreative, Freigeister und Kaffeeliebhaber.
Adresse: Josefstädter Str. 2, 1080 Wien
Öffnungszeiten: Mo – Fr 7 – 24 Uhr, Sa & So 8 – 24 Uhr
Das Café Schwarzenberg ist das älteste Ringstraßencafé von Wien. Hier findest du keinen Massentourismus, sondern eine angenehme, ruhige Atmosphäre, die vor allem die Wiener selbst zu schätzen wissen. Die Einrichtung ist ein wahres Meisterwerk des klassischen Café-Stils: dunkles Holz, edle Marmorplatten und ein Ambiente, das an vergangene Zeiten erinnert.
Wenn du hier bist, solltest du unbedingt einen Fiaker probieren – eine Kaffeevariation, die mit einem Schuss Schnaps verfeinert wird.
Adresse: Kärntner Ring 17, 1010 Wien
Öffnungszeiten: Mo – Fr 7:30 – 24 Uhr, Sa & So 8:30 – 24 uhr
Hier trifft Wiener Kaffeekultur auf Geschichte, Gemütlichkeit und eine ordentliche Portion Charme. Das Café am Hof ist bekannt für seine exzellenten Kaffeevariationen, die hier mit viel Liebe und Hingabe zubereitet werden, sowie für seine leckeren Kuchen und Mehlspeisen. Es ist der perfekte Ort, um sich eine Auszeit zu gönnen. Und keine Sorge, wenn du alleine kommst – du wirst nicht das Gefühl haben, dass dich jeder schief anschaut. In Wien ist das fast schon normal. Denn wer ist nicht schon mal in einem Café gesessen und hat einfach in die Welt geschaut.
Adresse: Am Hof 2, 1010 Wien
Öffnungszeiten: täglich 9 – 20 Uhr
Das Café Phil ist ein moderner Kaffeehaus-Geheimtipp, wo du zwischen Büchern sitzt und das Gefühl hast, in einer anderen Welt zu sein. Bücherregale, entspannte Atmosphäre und das beste vegane Frühstück der Stadt. Hier treffen sich kreative Köpfe, Student*innen und Bücherwürmer, die hier nicht nur nach der besten Torte des Tages suchen, sondern auch ihre Gedanken über den neuesten Bestseller austauschen. Die Regale sind gut bestückt mit einer sorgfältigen Auswahl an Büchern – von aktuellen Bestsellern bis zu klassischen Werken.
Adresse: Gumpendorfer Str. 10 – 12, 1060 Wien
Öffnungszeiten: Di – So 9 – 23 Uhr, So 15:30 – 23 Ihr
Das Café Gloriette ist ein wahres Highlight, das den Wiener Kaffeehauscharme mit einer atemberaubenden Aussicht kombiniert. Direkt im Schönbrunner Schlosspark gelegen, bietet es nicht nur exzellenten Kaffee und köstliche Mehlspeisen, sondern auch einen spektakulären Blick auf das Schloss und die weite Parklandschaft. Das Café selbst strahlt eine gediegene Eleganz aus, mit seinem hellen, luftigen Interieur und den großzügigen Fenstern, die die Aussicht inszenieren. Die Auswahl an Kuchen, Torten und österreichischen Klassikern ist vielfältig. Hier lässt sich der Vormittag in aller Ruhe genießen.
Adresse: Schlosspark Schönbrunn, 1130 Wien
Öffnungszeiten: täglich 9 – 17 Uhr
In Österreich bedeutet „Kaffee“ nicht nur der Standard Espresso oder Filterkaffee, sondern umfasst eine Vielzahl von Varianten.
Hier ein kleiner Leitfaden zu den wichtigsten Kaffeespezialitäten:
Wiener Melange
Diese Spezialität ist der Wiener Klassiker schlechthin. Sie besteht aus einem Espresso und gleich viel heißer Milch, verfeinert mit etwas Milchschaum obendrauf. Ähnlich wie ein Cappuccino, aber weniger schaumig.
Verlängerter
Im Vergleich zum klassischen Espresso wird der Café Verlängerter mit mehr Wasser „verlängert“. Es ist also ein milderer, größerer Kaffee.
Cappuccino
Auch in Wien ein Klassiker, bestehend aus einem Espresso mit einer großzügigen Portion Milchschaum.
Kleiner Brauner
Ein Espresso mit einem Schuss heißer Milch.
Pharisäer
Eine Mischung aus Kaffee, Rum und Zucker, garniert mit einer ordentlichen Portion Schlagsahne.
Kapuziner
Die kleiner Version vom “Wiener Melange“.
Wiener Eiskaffee
Wenn du im Sommer in Wien unterwegs bist, solltest du unbedingt einen Eiskaffee probieren. Er besteht aus kaltem Kaffee, Vanilleeis und etwas Schlagsahne.
